Spezialgebiet | Knie

Versorgungspaket für Knieverletzungen

  • Diagnosestellung und Abklärung von Begleitverletzungen
  • Physiotherapie
  • Patientengerechte Operation - schonende implantatfreie Operationstechnik
  • Betreuung bis zur Sportfähigkeit
  • Back in Action Test - um die Stärken und Schwächen nach Sportverletzungen zu erheben - individuell angepasste
  • Trainingsprogramme
  • Ziel: neuerliche Verletzungen (>10%) vermeiden
Von der Erstuntersuchung bis zur Wiedererlangung der Sportfähigkeit


Meniskus

Der Meniskus ist ein wichtiger Puffer im Knie, besteht aus Faserknorpel. Während bei jungen Patienten meist Verletzungen ursächlich für die Ruptur sind und hier meist die Naht angestrebt wird, liegen in höherem Alter meist degenerative Ursachen vor, sodass nach Abklärung von Beinachse, Belastungsröntgen und persönlichen Ansprüchen eine individuelle Therapie eingeschlagen wird. Bei schon bestehender Abnützung kommt ein Eingriff am Meniskus zu spät!


Beim jungen Patienten bieten sich die Möglichkeit von Meniskusnähten, der Ansatzrefixation, der Teilersatz (Aktifit) sowie die Transplantation an.



Knorpel

Hyaliner Gelenkknorpel ist ein hochdifferenziertes Gewebe,welches sich trotz massivem Einsatz der Grundlagen forschung in den letzten 2 Jahrzehnten nach wie vor nicht rekonstruieren lässt. Aus der Vielzahl der heute zur Verfügung stehenden Optionen muss im wesentlichen auch nach MRT Abklärung intraoperativ über die geeignete Methode entschieden werden. Diese reicht je nach Größe und Ausdehnung, sowie Lokalisation von der Bohrung Mikrofrakturierung,Knorpeltransfer OATS, einzeitigem Ersatz mit Stammzellen und Vlies,bis zur Knorpelzüchtung in einem 2.zeitigen Verfahren MACT. Voraussetzung ist die Abklärung der Achsverhältnisse, kein Vorliegen einer Abnützung und die Mitarbeit des Patienten.



Kreuzbandoperation

Bei implantatfreien Kreuzbandoperationen ist das Ziel Probleme bei Reoperationen vermeiden. Gelenkferne Verankerungen führen zu Höhlenbildungen im Knie mit technisch schwierigen Revisionen (manchmal zweizeitig) - diese sind zu vermeiden. Die Qualität der Erstoperation ist entscheidend.

Nicht selten endet das Interesse an der Kreuzbandoperation bei der Entlassung aus dem Spital. Es wird zu wenig Augenmerk auf die weitere Rehabilitation gelegt. Das Ziel muss die Wiedererlangung der Sportfähigkeit sein, sonst stellt sich die Sinnhaftigkeit des Eingriffs in Frage!

Nicht nur eine Operationstechnik: aus den heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten muss für den jeweiligen Patienten die möglichst optimale Lösung gefunden werden, zB. Ersatz mit Hamstringsehnen, Quadrizepssehne oder auch Allografts. Das Kniegelenk muss jedoch immer als Gesamtheit betrachtet werden - Achsverhältnisse, Meniskusschäden, Knorpelsituation, persönliche Erwartungshaltung und Ansprüche müssen in die Therapie mit einfließen!



Kniescheibe

Eine häufige Ursache für Kniebeschwerden stellt die Kniescheibe und der Streckapparat dar. Im jugendlichem Alter sind vor allem Instabilitäten, bedingt durch Fehlstellung der Patella (Hochstand), Dysplasie des Gleitlagers, Drehfehler am Oberschenkel die Ursache für Beschwerden. Ein Großteil der Patienten kann konservativ behandelt werden. Als Eingriff zur Stabilisierung hat sich in den letzten 15 Jahren die Rekonstruktion des inneren Kniescheibenbandes bewährt (MPFL-Rekonstruktion). Für ältere Patienten mit beginnender Abnützung kann entweder die Tuberositasversetzung oder bei gravierender Femoropatellararthrose der Teilersatz mittels Wave Prothese angeboten werden.



Gelenkserhaltende Operationen - Achskorrektur

Bei Vorliegen von einseitigen Abnützungen lässt sich in vielen Fällen bis zum etwa 60.Lebensjahr mit einer Korrektur der Beinachse ein langfristiger Erfolg erzielen und ein Gelenkersatz um Jahre hinausschieben. Dieser Eingriff kann je nach Korrekturausmaß und Arthrosestadium entweder zuklappend winkelstabil (aufwendiger, aber schnellere Knochenheilung) oder aufklappend durchgeführt werden. (einfach, schonend, 5% verzögerte Knochenheilung)



Gelenkersatz

Als letzter Ausweg bei entsprechendem Leidensdruck kommt der Gelenkersatz in Frage. Hier sind in den letzten Jahren einige technische Verbesserungen entwickelt worden, welche von der Navigation, über computergestützte Schnittlehren, bis zum Spezialdesign, welches möglichst anatomiegerecht eingebaut wird, reichen. Die subjektive Zufriedenheitsrate der Patienten konnte im Hinblick auf die Funktion nicht entscheidend verbessert werden. (Erfolgsrate 80%). Langfristig ist die Haltbarkeit sehr gut - Wechseloperationen sind eher nicht dem Verschleiß der Gelenke zuzuordnen, sondern in zunehmend schlechterer Knochenqualität in höherem Alter. Hier sind die periprothetischen Frakturen eine große Herausforderung.